Ich hatte das Glück bei Igor Wasiljewitsch studieren zu dürfen. Zuerst als Studentin des Physik-Mathematik-Bereichs an der Leningrader Pädagogischen Pokrowskij-Universität, wo er den Lehrstuhl leitete und zum Thema Kernphysik las, und dann später als seine...
19 Oktober 2016| Kritzkaja Vladislava Kasimirowna, Korkin Konstantin Fedorowitsch, physiker
Der Dokumentarfilm «Ein kleines Detail in einem großen Prozess» ist ein Produkt von Enthusiasten: dem Koordinator und Berater des Projekts Roman Matrosow, der Regisseurin und Szenaristin Jaroslawa Kirjuchina, dem Verantwortlichen am Schneidetisch Peter Gorschkow sowie der Frau hinter der Kamera Elena Ishizkaja und der Produzentin Ekatharina...
28 Februar 2016| Redaktion
Dann jedoch hatte ich plötzlich keine Lust mehr, mich zusammenzukrümmen, und begann um mich zu schauen: Das Gras war grün, der Himmel blau und ich sah dort zwei Ameisen kriechen, wie diese einen Strohhalm trugen. Es war so klar, und ich lag da und fürchtete mich, dass es nun auch mich treffen wird und sich eine Kugel in mich hineinbohrt. Doch das Leben...
25 November 2015| Anthony von Sourozh, Metropolit
Mein Großvater war ein Franzose. Mein Urgroßvater, Alexander Osipowitsch Vadon, hat in Cherson eine Werft aufgebaut. Die Familie der Vadons stammte aus Südfrankreich, aus der Provence. Ich weiß nicht, ob sie dem Adel angehörten oder einfache Bauern waren. Erst relativ später, nachdem mein Großvater und auch meine Großmutter bereits gestorben waren, habe...
26 September 2015| Rauchwerger Alexander Alexandrowitsch
Was bedeutet Gedenken? Jeder Mensch beantwortet diese Frage auf seine Weise. Mir kommen dabei ganz verschiedene Wege in den Sinn. Einer wäre für mich eine Fotografie. Fotos bewahren das Andenken an Menschen, an Ereignisse und Gefühle. Sie bringen uns Menschen in einen bestimmten Augenblick der Zeit zurück und...
27 Juli 2015| Jazenko Elena
Alle meine Versuche, einen Ausweg aus dem Labyrinth zu finden, scheiterten letztendlich. Ich konnte auch niemanden fragen, denn es war dort keine Menschen Seele. Als ich begriffen hatte, dass ich mich verlaufen hatte, legte ich einen Schritt zu. Der Gedanke daran, dass der Bus ohne mich abfahren könnte und dass ich – in einer fremden Stadt, ohne einen...
10 Dezember 2014| Stupnikowa Tatjana Sergejewna, Dolmetscherin
Warum haben sich aber während des Krieges viele Menschen freier gefühlt? Weil der Krieg der wahren Wirklichkeit entsprang! Jegliche Ideologie ist eine erdachte Wirklichkeit – eine, die man sich ausgedacht hat. Was bedeutet denn dieses „Der Mensch ist dem Menschen Freund, Kamerad und Bruder“? Was ist das? Es ist eine leere Phrase. Sie bedeutet gar...
1 Dezember 2014| Ratner Lilja Nikolaewna
Freiheit, ein Egoist zu sein und sich nur um sich selbst kümmern. Freiheit, das zu tun, was man will, ohne auf die anderen um sich herum Rücksicht zu nehmen. Freiheit, zu beleidigen und beleidigt zu reagieren. Freiheit, sich im Recht zu sehen und alle die, die mit einem nicht einverstanden sind, in die Liste seiner Feinde aufzunehmen und sie überhaupt...
22 September 2014| Iljaschenko Alexander, Erzpriester, projektleiter
Anastasia Portnowa wurde im Alter von 8 Jahren aus Weißrussland in dieses Lager gebracht. Ihre Mutter hat sie danach nie wieder gesehen. Nastja wurde mit einem Güterzug zusammen mit Vieh nach Salaspils gebracht. Die Menschen – voller Angst und Hunger – fielen zu Boden, verloren den Verstand, denn vielen Müttern hatte man ihre Kinder buchstäblich aus den...
21 August 2014| Malachowskij Sergej
Die Gedenkstätte „Rotes Ufer“ wurde am 28. Juni 2007 eröffnet, wird vom Staat betrieben und ist von landesweiter Bedeutung. Mit der Einrichtung einer Gedenkstätte wurde bereits Anfang der 90iger Jahre begonnen, doch der Zerfall der Sowjetunion und die starke Geldentwertung hat die Fertigstellung lange herausgezögert. Wir erhoffen einen internationalen...
12 Juni 2014| Redaktion
Auf keiner geographischen Karte findet man heute mehr dieses weißrussische Dorf. Es wurde im Frühling des Jahres 1943 von den Faschisten dem Erdboden gleichgemacht. Chatyn (eventuell vom weißrussischen Wort chata – Haus) – früher mal ein Dorf im Kreis Lahojsk in der Region von Minsk – wurde zu einem Symbol der Tragödie des weißrussischen Volkes, einer...
5 Mai 2014| Aljoschina Tatjana
Auf dem Marktplatz von Totma hatte man eine gewaltige Tanne aufgestellt und diese mit Spielzeug aus Eis geschmückt. Dazu hatte man in irgendwelche Kochtöpfe, Schraubgläser und Schalen gefärbtes Wasser gegeben und in diese kleine Bänder in Schlaufenform gelegt. Das ganze hatte man dann frieren lassen und an den Baum gehängt. Auf den Zweigen hatte man aus...
31 Dezember 2013| Gruzdewa (geb. Scharonowa) Natalja Alexandrowna
Ich möchte zuerst einmal voranstellen, dass meine Erzählung die Erinnerungen eines Menschen nachzeichnet, der die Kriegsjahre durchlebt hat, ohne sich besondere Gedanken zu machen. Diese Erinnerungen sind einerseits verzerrt durch die Eigenheit des Gedächtnisses, die Dinge nicht immer ganz richtig in Erinnerung zu behalten und andererseits gefärbt durch...
9 Juli 2013| Lewschenko Boris, Erzpriester
Wir Jungs lernen die Tätigkeiten eines Schlossers bei Alexander Nikolaewitsch und die Mädels an der Nähmaschine zu nähen - sie hatten ihre eigene Lehrerin. Alexander Nikolaewitsch war ein guter Lehrer. Er selbst hatte, bevor er in den Schuldienst getreten war, lange als Schlosser in einer Fabrik gearbeitet....
16 März 2013| Kotlow Alexander
Mein Vater spielte in unserem Leben eine wichtige Rolle, doch er verschwand immer wieder und war oft nicht zu Hause. Mal hatte er Dienst, dann fuhr er auf Dienstreise oder sonst noch etwas. Ich hatte es gern, wenn mein Vater ganze 24 Stunden Dienste hatte, denn bei diesen Diensten bekamen die Diensthabenden immer Weißbrotschnitten mit Jagdwurst. Schon allein den Geruch, der von dieser...
5 März 2013| Kasakowa Raissa Konstantinovna
In der heutigen Zeit wird öfters in einer falschen Weise über die Patrioten des Großen Vaterländischen Krieges (2. Weltkrieg – A.d.Ü.) geurteilt. Man versucht, eine etwas spöttische Haltung zur Geschichte des eigenen Landes und zu seinen Nationalhelden zur Norm werden zu lassen. Unserer Ansicht nach ist ein solcher Herangang eine Geringschätzung all derer, die ihr Leben gegeben haben und eine...
20 August 2012| Iljaschenko Alexander, Erzpriester, projektleiter
Was dieser Bombenangriff angerichtet hatte, die Zahl der Toten, die Zerstörungen, erfuhren wir erst einige Tage später. Die Amerikaner kamen am 24. 4. 45, an dem Tag, als ich mit meinem Vater mit dem Fahrrad von Unterhambach nach Gunzenhausen fahren wollte, um die durch Bombensplitter verursachten Schäden am Dach zu beheben. Die amerikanischen GIs waren...
15 März 2012| Diez Theodor
Er war der Sohn einer russischen Mutter mit Namen Natalie Vedenskaja, diese wiederum war die Tochter eines orthodoxen Priesters. Sie starb, als Alexander zwei Jahre alt war. Ihr und ihrem Glauben blieb er treu. Alexander Schmorell, geboren 1917 im russischen Orenburg, wurde nach einem Verfahren vor dem Volksgerichtshof am 13.Juli 1943 in Stadelheim...
6 Februar 2012| Jäger Lorenz
1944 entwickelten amerikanische und britische Militärs das Konzept einer «Aktion Donnerschlag», mit der die deutsche Kampfmoral durch den Angriff auf eine bisher unversehrte Großstadt geschwächt werden sollte.Das verbrecherische Bomber Command errechnete im Falle der «hamburgisierung» Dresdens eine Opferzahl von über 200000 Dresdnern und wußte bereits...
15 November 2011| Redaktion
Unlaengst fuehrte ich mit einem sehr angesehenen Vertreter der Russischen Auslandskirche ein Gespraech. Er vertrat einen Standpunkt, der mich sehr beeindruckte: „Warum gibt es bei euch soviel Pathos? Warum ist der Krieg, der in der ganzen Welt Zweiter Weltkrieg heiЯt, fьr euch der Grosse Vaterlaendische...
3 August 2010| Iljaschenko Alexander, Erzpriester, projektleiter