Leningrader Blockade

Nicht nur von der Blockade

Da meine Eltern Ärzte waren, hatten sie von sämtlichen Apotheken während der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges in den zwanziger Jahren Muster von Medikamenten zugeschickt bekommen. Alle diese Medikamente suchten wir nun durch und kochten aus irgendwelchen süßen Abführmitteln, in denen Zucker enthalten war, Gelees. Wir waren uns sicher, dass der...

15 November 2012| Birshtein Tatiana Maximowna, Doktor der Mathematik und der Physik

Zwei Briefe über die Blockade von Leningrad

Liebe Valja! Ich möchte Ihnen beschreiben, wie wir diese Zeit verlebt haben. Im Sommer 1941 waren wir auf unserer Datscha in Vyritsa. Ich hatte gerade promoviert. Wir hatten genug Geld und ich hatte vor, einmal richtig auszuruhen. Einmal die Woche fuhr ich in die Stadt, die restliche Zeit verbrachte ich im Flüsschen Oredesh mit Baden. Wir hatten eine...

17 Juli 2012| Lichatschow Dimitrij Sergejewitsch, Mitglied der Akademie der Wissenschaft

Raus aus der Blockade von Leningrad bis nach Tulun in Sibirien

Der Blockade von Leningrad war ich entkommen. Man evakuierte alle Kinder aus Leningrad. Das war die Hauptaufgabe: die Kinder zu retten. Ich wurde sogar zweimal evakuiert. Der erste Transport war von der Schule organisiert. Schon am 22. Juni, am Montag, wurden an uns Zettel verteilt, was wir für eine...

2 Juli 2012| Bednenko Wladimir Nikolaewitsch

Das Tagebuch von Tanja Sawitschjewa

Die zwoelfjaehrige Leningraderin Tanja Sawitschjewa hat frueher angefangen ihr Tagebuch zu fuehren, als Anna Frank, das Opfer des Holocaust. Sie waren beinahe altersgleich und schrieben ueber dasselbe Thema – die Schrecken des Faschismus. Beide Maedchen sind ums Leben gekommen, ohne den Sieg miterlebt zu haben: Tanja im Juli 1944, und Anna im Maerz...

22 Dezember 2008| Sinizina Tatiana (übersetzt von Kisseljowa Valeria)

Am Morgen

Um sieben Uhr werde ich von meiner Mutter geweckt. So eine Qual – draussen hat es 30 Grad minus, im Zimmer ist es nur wenig waermer: in der Nacht sind die letzten Waermereste abgekuehlt. Brennholz gibt es bei uns schon laengst nicht mehr; genauso steht’s uebrigens bei allen anderen. Der grosse weisse Kachelofen erhebt sich an der Wand wie eine Eisscholle.

6 Januar 2007| Fonjakova E. (übersetzt von Poludenko Natalia)
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