Die Vorlesungen von Kurtschatow oder die Wissenschaft an erster Stelle

Ich hatte das Glück bei Igor Wasiljewitsch studieren zu dürfen. Zuerst als Studentin des Physik-Mathematik-Bereichs an der Leningrader Pädagogischen Pokrowskij-Universität, wo er den Lehrstuhl leitete und zum Thema Kernphysik las, und dann später als seine...

19 Oktober 2016|Kritzkaja Vladislava Kasimirowna, Korkin Konstantin Fedorowitsch, physiker

Die Fähigkeit, mit Menschen reden zu können, hat meinem Vater das Leben gerettet

Am 5. Juni 1942 wurde mein Vater dann in die Armee eingezogen. Aus dem Wehrdienstausweis geht hervor, dass er im Juli 1942 begonnen hat als Kommandeur einer Kompanie seinen Dienst zu tun. Alle, die über einen Hochschulabschluss verfügten, übernahmen einen...

10 Oktober 2016|Uljachin Valentin erzpriester aufgeschrieben von Aljoschina Tatjana

Man kann an die Menschen glauben

Die Ente war nicht groß. Sie war noch jung. Sie blickte nach allen Seiten und schaute uns mit ihren erstaunten Augen, die zwei Perlen glichen, an. Nein, sie war nicht erschrocken, dafür war sie viel zu jung. Sie konnte einfach nicht verstehen, was das für komische und liebenswerte Wesen waren, die um sie herum saßen und sie mit solch einer Begeisterung...

13 Juli 2016|Rosow Viktor Sergejewitsch

Über meine Verwandten, die an der Front waren

Bereits in den ersten Tagen des Krieges meldete sich mein Großvater Timofej Andrejewitsch Gordejew beim Wehrkreiskommando, da er unbedingt an die Front wollte. Im Ersten Weltkrieg war er mit dem Georgskreuz ausgezeichnet worden. Wohin diese Auszeichnung verschwunden ist, ist mir unbekannt. Doch seine älteste...

2 Juli 2016|Wolkowa Rimma Gabibowna, Mitglied des Journalistenverbandes

«Ein kleines Detail in einem großen Prozess»

Der Dokumentarfilm «Ein kleines Detail in einem großen Prozess» ist ein Produkt von Enthusiasten: dem Koordinator und Berater des Projekts Roman Matrosow, der Regisseurin und Szenaristin Jaroslawa Kirjuchina, dem Verantwortlichen am Schneidetisch Peter Gorschkow sowie der Frau hinter der Kamera Elena Ishizkaja und der Produzentin Ekatharina...

28 Februar 2016|Redaktion

Ein Tannenbaum zu Weihnachten – ein Zeichen von Hoffnung

Heiligabend, der Tag vor Weihnachten war in unserer Familie immer ein zweifaches Fest. An diesem Tag stellte unsere Mutter für uns Kinder immer einen Tannenbaum auf und das sogar auch im Jahr 1937, als es verboten war, einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Um eine Tanne zu erwerben, hatte sich meine Mutter damals...

24 Dezember 2015|Maximowa T.

Der Krieg sollte nichts relativieren

Neujahrsnacht 1943. Valja ist schon Witwe und ihre Kinder sind nun Waisen. Von Sascha habe ich schon lange keinen Brief mehr bekommen. Bin ich etwa auch schon Witwe? ... Ich sitze hier allein und weine. Ich habe mir alle seine Fotografien angesehen und sie mit Tränen übergossen. In der Schule geht es auch sehr schlecht. Die Kinder mögen einander nicht...

20 Dezember 2015|Scheljachowskaja (Gruzdewa) Maria Alexandrowna

Frontepisoden

Am 11. März 1943 haben wir die linke Flanke durchbrochen. Wir haben dabei viele unserer Kameraden verloren. Bei Tageslicht war es schwer, die Verwundeten zu evakuieren. Es war auch nicht möglich, Sanitätszüge zu beladen. Auf dem Weg wurden wir bombardiert. Bei Bologoje sind so einige Dutzend Verletzte ums Leben gekommen. Das medizinische Personal in den Zügen riskierte dabei ihr Leben, da es...

9 Dezember 2015|Starikow Stepan Andrejewitsch

Der Krieg verändert die Sicht auf die Dinge

Dann jedoch hatte ich plötzlich keine Lust mehr, mich zusammenzukrümmen, und begann um mich zu schauen: Das Gras war grün, der Himmel blau und ich sah dort zwei Ameisen kriechen, wie diese einen Strohhalm trugen. Es war so klar, und ich lag da und fürchtete mich, dass es nun auch mich treffen wird und sich eine Kugel in mich hineinbohrt. Doch das Leben...

25 November 2015|Anthony von Sourozh, Metropolit

Meine weise Mutter

Um in der Blockade zu überleben, half uns auch, dass unsere Familie groß war und wir zusammenhielt. Wir hatten auch vor dem Krieg nicht viel, mussten immer an allen Enden sparen und lebten sozusagen von der Hand in den Mund. Meine Mutter bemühte sich unsäglich, dass es uns an nichts fehlte und wir von all dem nichts spürten. Sie sorgte stets dafür, dass wir immer ordentlich angezogen waren, nicht...

12 November 2015|Mazurina Xenia Maximovna

Eine Heldentat, die einen Nobelpreis verdient

Ein weiteres wichtiges Ereignis fand 2011 statt. Der Synod der Serbischen Kirche hat den Beschluss gefasst, Diana Budislavlević für ihre einzigartige Barmherzigkeit und ihren Heldenmut postum mit dem Orden der Heiligen Fürstin Miliza auszuzeichnen. Diana rettete aus den Konzentrationslagern der Ustascha 15336...

27 Oktober 2015|Luganskaja Swetlana Alexejewna

Bischof Nikolaj und Patriarch Gavriil auf ihrem Leidensweg in Dachau

Als man den Patriarchen und den Bischof ins Lager brachte, wurden sie getrennt von den anderen Häftlingen untergebracht, auf der anderen Seite des Stacheldrahtes, wo sich das Krematorium befand, in dem man die Menschen tötete und verbrannte. Dort war auch das Gebäude...

10 Oktober 2015|Luganskaja Swetlana Alexejewna

Staatsangehörige Frankreichs in Odessa

Mein Großvater war ein Franzose. Mein Urgroßvater, Alexander Osipowitsch Vadon, hat in Cherson eine Werft aufgebaut. Die Familie der Vadons stammte aus Südfrankreich, aus der Provence. Ich weiß nicht, ob sie dem Adel angehörten oder einfache Bauern waren. Erst relativ später, nachdem mein Großvater und auch meine Großmutter bereits gestorben waren, habe...

26 September 2015|Rauchwerger Alexander Alexandrowitsch

Die Verteidigung meiner Dissertation hat mir das Leben gerettet

Zu jener Zeit fand am 29. September 1941 an der Moskauer Staatlichen Universität die Verteidigung eines Doktortitels, die es so noch nicht gegeben hatte. Kandidat des Doktortitels war mein Vater, doch er war selbst bei der Verteidigung gar nicht anwesend und wusste auch noch nicht einmal davon. Doch die...

13 September 2015|Lawrow Wladimir Michailowitsch, Doktor der Geschichtswissenschaft

Schule des Lebens

Als der Krieg begann, war ich gerade in einem Kinderferienlager in Serverskaja. Ich war gerade einmal elf Jahre alt und hatte die dritte Klasse beendet. Der 22. Juni war für mich ein besonderer Tag, ein sehr freudiger, denn das erste Mal hatte man mir anvertraut, den Veranstaltungskalender in unserem Ferienlager zu gestalten. Jeden Tag wurde die Datumsangabe des jeweiligen Tages, also die Ziffern...

3 September 2015|Natnjenkowa Lydia Maksowna

Der Krieg hat nicht das Gesicht einer Frau

Das Schwierigste war, das erinnere ich noch, bei Alarm aus dem Bett zu springen und sich innerhalb von fünf Minuten anzuziehen und seine Sachen zusammenzusammeln. Stiefel hatte man uns eine oder zwei Nummern größer gegeben, um keine Zeit zu verlieren beim Anziehen. Innerhalb von fünf Minuten mussten wir uns anziehen, in die Stiefel schlüpfen und...

21 August 2015|Alexjevitsch Swetlana

Aufzeichnungen eines einfachen Soldaten

Was ist nun bei der Betrachtung der Geschichte des Krieges Wesentliches vergessen worden? Ein äußerst wichtiges und interessantes Phänomen ist die Psychologie der Soldaten in der Masse. Wenn man Shukow, Rokossowskij, Wasilewskij und andere Generäle von nicht so hohem Rang liest, dann werden dort die Namen von Einheiten genannt und man verweist auf...

10 August 2015|Kaleda Gleb, erzpriester

Der Zweite Weltkrieg — „Gedenken durch das Familienalbum“

Was bedeutet Gedenken? Jeder Mensch beantwortet diese Frage auf seine Weise. Mir kommen dabei ganz verschiedene Wege in den Sinn. Einer wäre für mich eine Fotografie. Fotos bewahren das Andenken an Menschen, an Ereignisse und Gefühle. Sie bringen uns Menschen in einen bestimmten Augenblick der Zeit zurück und...

27 Juli 2015|Jazenko Elena

Das Schicksal eines Findelkindes

Bei einem Kampfeinsatz mit dem Flugzeug näherte ich mich einmal einer Ju-88 und schoss auf den gegnerischen Schützen. Danach sollte ich zur Seite fliegen, doch in diesem Augenblick gab es am Kabinendach meines Flugzeuges einen gewaltigen Aufprall. Die Kabinenhaube löste sich und flog davon. Ich fasste mir ins Gesicht. Alles war voller Blut. Ich war bei...

17 Juli 2015|Nesterow Vasilij Fjodorowitsch aufgeschrieben von Aljoschina Tatjana

Burdenko — eine Schule bürgerlicher Würde

Meine Freunde! Nikolaj Nilowitsch ist ein echter Könner in seinem Fach. Er ist ein Arzt, der die Feinheiten der Anatomie und Pathophysiologie nicht weniger beherrscht als die Chirurgie. Er ist ein glänzender Theoretiker und großartiger Praktiker. Er arbeitet nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit seinen...

4 Juli 2015|Zarfis Pjotr Grigoewitsch, Doktor der Medizin, Professor
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