Das Tagebuch von Tanja Sawitschjewa

Die zwoelfjaehrige Leningraderin Tanja Sawitschjewa hat frueher angefangen ihr Tagebuch zu fuehren, als Anna Frank, das Opfer des Holocaust. Sie waren beinahe altersgleich und schrieben ueber dasselbe Thema – die Schrecken des Faschismus. Beide Maedchen sind ums Leben gekommen, ohne den Sieg miterlebt zu haben: Tanja im Juli 1944, und Anna im Maerz 1945.

22 Dezember 2008|Sinizina Tatiana (übersetzt von Kisseljowa Valeria)

Ljudotschka

Sanitaeter waren auf sie gestossen. Sie konnten das Maedchen, das sich Ljuda nannte, kaum von der Leiche trennen. Die ganze Zeit schwieg sie. Nur ihre Schultern zuckten manchmal krampfhaft. In der ersten Zeit hat Ljuda auf keine Fragen geantwortet, erkundigte sich nur, wer sie umgab, und wo ihre Mutti war. Wir haben mit ihr mitgefuehlt, haben sie beruhigt und mitleidig geschluchzt.

1 Dezember 2008|Korneeva V. (übersetzt von Kisseljowa Valeria)

Die Bruecke

Fuer das Kommando war es besonders wichtig, diese Bruecke zu zerstoeren, weil sie ein Teil der Nachschubmagistrale fuer die deutschen Truppen war. Der Befehl lautete: Die Bruecke ist unter allen Umstaenden zu sprengen. Unsere Partisanenabteilung hatte sich der Bruecke zuerst von der rechten, dann von der linken Seite zu naehern versucht, aber es hatte uns nichts gebracht als grosse Verluste.

12 Juli 2008|übersetzt von Kisseljowa Valeria