Das russische Volk im Grossen Vaterlaendischen Krieg
Im Rahmen der 13. Weihnachtlichen Bildungskonferenz zum Thema „Die geschichtlichen Wege Russlands im 20. Jhd. und ihre Analyse in der Forschung“ hielt Erzpriester Alexander Iljaschenko, Projektleiter der „Nicht erfundenen Erzaehlungen ueber den Krieg”, Direktor des Internetportals „Orthodoxie und Welt”, und Gemeindevorsteher der Kirche zum Allbarmherzigen Erloeser (in Moskau) am 29. Januar 2010 einen Vortrag, den wir hier veroeffentlichen.
Unlaengst fuehrte ich mit einem sehr angesehenen Vertreter der Russischen Auslandskirche ein Gespraech. Er vertrat einen Standpunkt, der mich sehr beeindruckte: „Warum gibt es bei euch soviel Pathos? Warum ist der Krieg, der in der ganzen Welt Zweiter Weltkrieg heiЯt, fьr euch der Grosse Vaterlaendische Krieg? Was ist an ihm so gross?“ Diese Ansicht ist charakteristisch fьr den Westen. Sie hat aber in aehnlicher Form leider auch in unserer Gesellschaft weite Verbreitung gefunden. Nach einiger Ueberlegung entschied ich mich zu folgender Antwort.
In unserem Internetportal „Nicht erfundene Erzaehlungen ueber den Krieg”, das dem Zweiten Weltkrieg gewidmet ist, sammeln wir Erzaehlungen unmittelbarer Kriegsteilnehmer: sowjetischer, deutscher, englischer und amerikanischer.
Wir waehlen diejenigen Erinnerungen aus, die keiner Zensur unterlagen. Dabei sei angemerkt, dass Berichte nicht nur sowjetischer, sondern auch westlicher Autoren zensiert wurden. Die Zensur entschaerfte alles, verlangte, dass nicht so geschrieben wurde, wie es war, sondern so, wie es aus ideologischer Sicht sein musste. Wir hingegen tragen das zusammen, was die Leute sahen. Diese Erzaehlungen haben den Reiz der unmittelbaren Teilnahme: man spuert foermlich, was damals geschah und beginnt mit den Augen eines unmittelbar an den Ereignissen Beteiligten zu sehen. Damit ergibt sich eine ausgesprochene „Reliefkarte“ zum damaligen Geschehen. Und ein erstaunlich markantes Zeugnis ьber die Rolle des russischen Volks. Ich sage „russisches Volk“, obwohl es unter der Sowjetmacht stand, denn seinem Wesen nach war es russisch und glaeubig. Jetzt sagt man, dass es an der Front keine Glaeubigen gibt. In ihren Erzaehlungen schreiben die Veteranen darueber, dass im Krieg Menschen zu beten anfingen, die sich in friedlichen Zeiten fuer von Gott Fernstehende hielten. Wir versuchen zu bewerten, unter welchen Bedingungen das russische Volk gekaempft hat, das sich als gottgefaelliges Volk zeigte. Ich habe vor kurzem einen sehr aufschlussreichen Bericht ьber den Flieger Pawel Kamosin gelesen. Sein Geschwaderkamerad Alexander Tscherepanow erinnert sich an ihn: Er nennt ihn einfach Pascha.
Pawel Kamosin erhielt am 31. Dezember 1943 den Befehl zu einem Aufklaerungsflug ueber der Krim. Er musste dazu eine ziemlich grosse Strecke zuruecklegen und Kriegsobjekte fotografieren, die Bewegungen der Deutschen verfolgen. Aufklaerern, die zu Luft operieren, ist es versagt einen Luftkampf aufzunehmen, denn die Daten, die sie erheben, sind von so herausragender Bedeutung, dass sie um jeden Preis abgeliefert werden muessen. So gilt es heil und unversehrt zurueckzukehren. Als Kamosin an einem der Flughaefen vorbeiflog, sah er sechs Messerschmidt-Flugzeuge und ein im Startflug begriffenes Transportflugzeug Ju-52. Offensichtlich befanden sich in ihm „hohe Tiere“. Man musste es abschiessen! Entgegen dem Befehl jagte er los, gab eine Salve ab – das Flugzeug stuerzte ab, explodierte, verbrannte, und er machte, dass er fortkam. Pascha setzte sich mit dem Geschwaderkommandeur in Verbindung, berichtete von dem Vorgefallenen, und die Deutschen zeichneten dieses Gespraech auf. Nach seiner Rueckkehr stellte sich heraus, dass er 18 deutsche Generaele und Oberste aus dem Fuehrerhauptquartier abgeschossen hatte, die am 31. Dezember zu Neujahr eingeflogen waren, um ihren Untergebenen Orden und Medaillen zu verleihen. Hitler ordnete Trauer an anlaesslich dieses schweren Verlustes fuer die deutsche Wehrmacht.
Kommandeur Werschinin berief Pawel zu sich und eroeffnete ihm: „Man jagt nach Dir. Goering hat die besten Piloten der hoeheren Lehranstalt fьr Flugzeugfuehrung in Berlin entsandt, und Graf, den Oberst Graf. Und er hat befohlen, Oberleutnant Kamosin unter Einsatz jeglicher Mittel zu vernichten. Sie werden Dich abschiessen. Ich rate Dir, die naechsten zwei Wochen lieber am Boden zu bleiben“. Und Pascha darauf: „Wer sagt denn, dass Graf mich abschiesst, und nicht ich Graf“? Und so jagen sie sich gegenseitig. Die Deutschen benuetzten folgende Taktik: Sobald sie unsere Flieger sehen, loest sich der Verband und ein Koeder wird vorausgeschickt. Die Unsrigen jagen ihnen nach. Befindet sich ein Flieger im Jagdflug, so konzentriert er sich auf das Ziel – er blickt ins Zielfernrohr und nimmt keine Gefahr mehr wahr. Dann tauchen im Ruecken deutsche Flugzeuge auf und schiessen den Gegner ab. Pascha wappnete sich mit eben dieser Taktik.
Am Boden stimmten sie den Einsatz ab, Pascha liess seine Flieger hoeher aufsteigen und diese Hoehe halten, denn Hoehe bedeutet Schnelligkeit. Und selbst sieht er: Ein deutsches Jagdflugzeug kreist, vielleicht mit Hermann Graf als Piloten. Er naehert sich dem Jagdflugzeug, macht ein Manoever, um ihn zu koedern, und die Deutschen picken nach dem Koeder. Der Deutsche hinter ihm her, Pascha voraus. Der Deutsche jagt ihn, und Pascha wendet die von Pokryschkin ausgearbeitete Taktik an, schaltet den Motor seines Flugzeugs ab. Das Flugzeug verliert an Geschwindigkeit und sackt etwas ab, der Verfolger sucht – das Flugzeug ist aus dem Zielfernrohr verschwunden: Er ist ueber ihm, der Feind ist weg. Um ihn zu finden, muss man weiter aufsteigen. Graf tut das und dort erwarten ihn ein paar von Paschas Leuten. Graf weicht nach unten aus, und das ist es, was Pascha braucht: Jener gibt sich von unten eine Bloesse, und dieser feuert aus allen Kanonen und Maschinengewehren eine Salve auf ihn ab. Grafs Flugzeug geht nach unten, Graf springt bei geringer Hoehe heraus, bleibt am Leben, und wird nach Berlin zurueckbeordert. Piloten wie Hermann Graf sind schliesslich eine nationale Errungenschaft, und solche Asse darf man nicht einfach verlieren. So hat Pascha das beruehmte deutsche Ass in einem direkten Zweikampf uebertroffen.
Man muss anmerken, dass besonders in der Anfangsphase des Kriegs die quantitativen Charakteristiken unserer und der deutschen Piloten in keinem Vergleich zueinander standen. Es ist bekannt, dass die deutschen Piloten mehr Siege davontrugen als unsere. Die Deutschen flogen von Kriegsbeginn an in Flugzeugen, die kugelsichere Scheiben hatten, mit Funkgeraet und optischem Zielfernrohr ausgestattet waren, waehrend unsere Flugzeuge in den ersten Kriegsjahren weder Funk, noch solche ausgereiften optischen Zielfernrohre, noch sichere Frontscheiben hatten.
Und noch eine glaenzende Erzaehlung ьber die Konfrontation unserer und der deutschen Soldaten. Noch ist der Held der Sowjetunion Generaloberst Iwan Petrowitsch Wertelko am Leben, damals junger Soldat in der Aufklaerung. Baltikum im Jahr 1945. Die Front hat sich stabilisiert, der Nachschub war ins Stocken gekommen. Ein neutraler Streifen, 300 bis 400 Meter. Auf beiden Seiten hungrige Soldaten. Halbzerstoerte Bauernkaten, friedliche Bewohner in ihnen gibt es nicht, manchmal taucht Wild auf. Zwischen den feindlichen Stellungen grasen Gaense. In der Abenddaemmerung krochen junge tapfere und hungrige Soldaten nach den Gaensekueken. Aber unsere Soldaten dachten nicht nur an den Gaensefang: Sie rechneten sich aus, welche Gans Anfuehrer einer Schar war, banden diese Gans sie mit einem Strick an einen Pflock — die anderen wuerden sich nicht weit entfernen. Selbst hielten sie sich in der Naehe versteckt. Auch die Deutschen waren hungrig und krochen den Gaensekueken nach. Dabei harkten die Unsrigen sie auf. Die Deutschen uebergaben sie dem Stab, und die Gaense dem Kochtopf.
Ich fuehre noch ein charakteristisches Beispiel an. Ich gebe die Erzaehlung Gleb Borisowitsch Udinzew‘s wieder, eines Mitglieds und Korrespondenten der Russischen Akademie der Wissenschaften. Im Krieg war er Steuermann auf Langstreckenfluegen. Bereits nach dem Krieg, in den siebziger Jahren, kam der Nobelpreistraeger Konrad Lorenz auf einer internationalen Konferenz im Ausland auf ihn zu und wollte sich mit Gleb Borisowitsch auf Russisch unterhalten. Es stellt sich heraus, dass Lorenz, der damals Oberst in einem Sanitaetsbataillon war, an der Ostfront im Einsatz und in Gefangenschaft geraten war. In Kriegsgefangenschaft befand er sich zuerst in einem Soldatenlager, dann ueberfьhrte man ihn in ein Offizierslager. Man stellte einen Begleitsoldaten mit Gewehr und angeflanschtem Bajonett ab. Lebensmittelmarken wurden ausgeteilt. Und sie marschierten. Ploetzlich bekommt der Begleitsoldat einen Malariaanfall: Es schuettelt ihn, er kann nicht mehr gehen. Er setzt sich hin, gibt Lorenz seine Brotmarken und schickt ihn ins Dorf. Der entgegnet:
— Ich bin in Uniform eines deutschen Offiziers, wie kann ich so gehen?
Der Begleitsoldat darauf:
— Wer interessiert sich schon fuer Dich, geschlagener Fritz? Geh.
Lorenz geht in Uniform eines deutschen Offiziers ins Dorf, und wirklich, niemand schenkt ihm Beachtung. Er sieht, wie aus einem Haehnchen Wasser rinnt. Es ist heiss, er ist schmutzig, schon lange hat er sich nicht mehr gewaschen. Er setzt sich daneben hin, kramt ein Stueck Seife heraus – damals grosse Mangelware, — und seift sich ein. Er spuert, wie sich Blicke in seinen Ruecken bohren. Er dreht sich um und sieht einen einfachen russischen Soldaten (bereits einen anderen) mit Kruecke stehen. Und denkt: „Jetzt wird er mir eins mit seiner Kruecke ueberziehen“. Der aber fragt ihn:
— Hoer mal, Du hast Seife?
— Ja.
— Ich hab‘ einen Rasierer. Komm, wir rasieren uns! – und zieht einen echten deutschen gefaehrlichen Rasierer heraus. Lorenz denkt: „Jetzt wird er mir aber an die Gurgel fahren!“, und man nichts dagegen machen. Der rasiert ihn sorgfaeltig und sagt:
— Und jetzt rasier‘ Du mich.
Er seift sich ein und Lorenz erschrickt von neuem: „Wenn ich ihn ein bisschen schneide, werden sie mich beschuldigen, auf das Leben eines sowjetischen Soldaten veranschlagt zu haben“. Aber alles nimmt ein gutes Ende, beide sind zufrieden, und der Soldat fragt ihn:
— Gehst Du zur Brotausgabe? Ich muss auch dorthin, gehen wir zusammen!
— Und da habe ich verstanden – beendet Lorenz seine Erzaehlung, – dass wir so ein Volk nicht besiegen koennen!
— Konnte in der deutschen Armee etwas Aehnliches geschehen? – fragt Gleb Borisowitsch.
— Nein, ausgeschlossen, in der deutschen Armee ist so etwas voellig unmoeglich.
Dafuer war in der deutschen Armee etwas anderes moeglich. Guy Sajer, ein Soldat aus dem Elsass, muetterlicherseits Franzose, erinnert sich, dass er Zeuge folgender Grausamkeit war: Deutsche Soldaten banden russischen Kriegsgefangenen die Haende an einem Mast zusammen und steckten ihnen Handgranaten, deren Zuender sie herausgerissen hatten, in die Manteltaschen. Dann suchten sie Deckung und beobachteten, wie unsere Soldaten sich in einem furchtbaren Todeskampf quaelten.
Jetzt moechte ich noch einige dunkle Seiten aufschlagen. In der letzten Zeit habe ich mich mit der Geschichte des Gulag befasst, das von 1930-1956 bestand. Nach offiziellen Angaben, die aus den Archiven hervorgehen, die Anfang der neunziger Jahre zugaenglich gemacht wurden, starben in der Vorkriegszeit und in den Kriegsjahren von 1930 bis 1945 930 000 Menschen (im Gulag) an Hunger oder durch Erschiessung. Das waren Menschen, die imstande waren, eine Waffe zu tragen. In der Kriegszeit wurden zwei Mio. Menschen in den Gulag geschickt und zwei Mio. entlassen: eine Mio. an die Front und eine Mio. von Arbeitsuntauglichen, Kranken und Ausgemergelten. In den Rybinsker Lagern, wohin man die Kranken schickte, belief sich die Sterberate auf ueber 40 %. An den Kriegsfronten wurden 135 000 Menschen standrechtlich erschossen (das sind mehr als die russische Armee in der Schlacht von Borodino hatte). Zu Kriegsende im Jahr 1945 waren noch eineinhalb Mio. Menschen in den Lagern. Wenn man all das zusammenzaehlt und diejenigen hinzufuegt, die die Gefangenen bewachten, so ergibt sich, dass vier Mio. Menschen, die eine Waffe haetten tragen koennen, am Krieg nicht teilgenommen hatten. Sie sassen und starben an Entkraeftung in diesen Lagern. Das geht zweifellos voellig zu Lasten der Sowjetmacht.
Noch ein weiteres Beispiel fuer die unmenschliche Haltung zu unseren eigenen Volksgenossen. In seinem Buch „Artilleristen, Stalin hat Befehl gegeben!“ schrieb Michin, der ein Haubitzengeschuetz befehligte, seine Erinnerungen nieder. Das Jahr 1942. Sein Geschuetz gibt Feuer. Ploetzlich explodierte ein Geschoss im Lauf. Der Lauf zerbarst in Stuecke, aber die Besatzung stand hinter dem Schutzschild, so dass ihr nichts geschah. Der Kampf ging zu Ende. Ein Politfunktionaer stellt sich ein und befiehlt:
— Lass mich Deine Maschinenpistole sehen.
Der gibt sie ihm.
— Und jetzt berichte ueber Deine feindliche Taetigkeit.
Was fьr eine feindliche Taetigkeit?
— Was fuer eine? Ist Deine Kanone explodiert?
Ja. Ein Geschoss ist im Lauf explodiert.
— Und das soll keine feindliche Taetigkeit sein? Wie ist das passiert?
Hier… das Geschoss. Wir haben geschossen… Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert.
— Aha… Keinem ist etwas passiert. Ja? Und Du erzaehlst mir, dass das keine feindliche Taetigkeit ist? D. h. alle haben sich hinter dem Schild versteckt? Und die Kanone ist weg. D.h. das naechste Mal eine andere Kanone. Na komm, erzaehl‘ mal, vielleicht hat jemand Sand in den Lauf gestreut… Na los, komm mit.
Michin versteht, dass er nicht mehr zurueckkommen wird, wenn er jetzt mitgeht. Ihn rettete, dass er rechtzeitig schaltete:
— Wenn jemand Sand hineingestreut haette, dann waere die Kanone nach dem ersten Abschuss explodiert, aber wir haben mehrere Abschuesse mit ihr gemacht.
— Ja… Na gut, Du hast Glueck gehabt.
Der Politfunktionaer gab die Waffe zurueck und entfernte sich.
In der Anfangsphase des Krieges kam es tatsaechlich vor, dass Geschosse im Geschuetzlaufkanal explodierten. Das war ein so weit verbreiteter Mangel, dass Stalin einen der groessten vaterlaendischen Experten auf dem Gebiet der Mechanik ins Hauptquartier berief, Alexej Antonowitsch Iljuschin, einen Namensvetter des bekannten Konstrukteurs, und im mitteilte, dass die Sache binnen eines Monats in Ordnung gebracht werden muss. Iljuschin bat sich zwei Monate aus, die Genehmigung wurde erteilt. In dieser Frist fand Iljuschin die Ursache des Defekts heraus und stellte eine voellig unerwartete Loesung zu seiner Behebung vor. Er schlug vor, statt des produktionstechnisch teuren Stahls fuer den Geschosskoerper Gusseisen zu verwenden. Gusseisen ist ein sproedes Material, das nicht geschmiedet werden kann und unter Schlageinwirkung zerbricht. Deshalb wurden Geschosskoerper aus festem Stahl gefertigt, der grossen Belastungen standhaelt. Originelle theoretische und experimentelle Untersuchungen, die Iljuschin durchfuehrte, zeigten, dass die Belastungen, denen ein Geschoss im Geschuetzlauf ausgesetzt ist, derart sind, dass ihnen Gusseisen als Material standhaelt. Diese Entdeckung sollte sich in wirtschaftlicher Hinsicht als ausserordentlich wichtig erweisen, denn die Hauptmasse an Stahl wird in einem Krieg nicht fuer die Herstellung von Panzern, Geschuetzen und andere Arten von Kriegstechnik benoetigt, sondern fuer die Fertigung von Geschossen. Das Land spannte all seine Kraefte an, um die Waffenproduktion zu vergroessern. Die Verwendung des billigen Gusseisens fuer die Herstellung von Geschossen sparte betraechtliche Ausgaben ein und erlaubte bei gleichbleibenden Kosten die Produktion sowohl von Geschossen, als auch von Geschuetzen, Panzern u. a. zu steigern. Dank dieser herausragenden Errungenschaft der vaterlaendischen Wissenschaft schoss die Artillerie der Roten Armee mit gusseisernen Geschossen, und die deutsche mit staehlernen.
Um in einem Krieg den Sieg zu erringen, muss ein Volk saemtliche Kraefte anspannen. Es zeigte sich, dass das russische Volk sowohl an Mut, als auch in kaempferischer und intellektueller Hinsicht die Kraefte ganz Europas ueberboten hat. Bekanntermassen stand auf den Koppeln der deutschen Soldaten „Gott mit uns“. In der deutschen Wehrmacht gab es Militaergeistliche, wurden Bitt- und Dankgottesdienste abgehalten. Formell war die deutsche Armee keine atheistische, waehrend die Rote Armee es war. Dabei darf man ein sehr wichtiges Faktum nicht ausser acht lassen: Ein Sieg kommt immer von Gott. Aber nicht dem deutschen Volk, das den „Kreuzzug gegen den Kommunismus“ propagiert hat, sich aber als gottlos erwies, hat Gott den Sieg geschenkt. Das russische Volk hat im Krieg eine solche Seelengroesse gezeigt, einen so unerschuetterlichen Glauben, eine solche Standhaftigkeit in den Entbehrungen, eine solche sittliche Grosstat, dass es Erbarmen von Gott verdient hat. Der Herr selbst hat unserem grossherzigen Volk den Sieg verliehen, den wir mit Recht einen Grossen nennen duerfen.
Danke fuer Ihre Aufmerksamkeit!
Uebersetzt von Priester Thomas Diez