Ich war der Sohn eines Heeres

Ich dachte nicht lange nach und mischte mich unter die Panzersoldaten, die gerade für eine Umstrukturierung ins Hinterland unterwegs waren. Ich erzählte ihnen, dass auch mein Vater Panzerfahrer sei, dass ich meine Mutter während einer Evakuation verloren hätte und nun ganz alleine dastehen würde. Sie glaubten mir und nahmen mich bei sich auf. So wurde...

12 August 2012|Kolesnikow Alexander

Zwei Briefe über die Blockade von Leningrad

Liebe Valja! Ich möchte Ihnen beschreiben, wie wir diese Zeit verlebt haben. Im Sommer 1941 waren wir auf unserer Datscha in Vyritsa. Ich hatte gerade promoviert. Wir hatten genug Geld und ich hatte vor, einmal richtig auszuruhen. Einmal die Woche fuhr ich in die Stadt, die restliche Zeit verbrachte ich im Flüsschen Oredesh mit Baden. Wir hatten eine...

17 Juli 2012|Lichatschow Dimitrij Sergejewitsch, Mitglied der Akademie der Wissenschaft

Raus aus der Blockade von Leningrad bis nach Tulun in Sibirien

Der Blockade von Leningrad war ich entkommen. Man evakuierte alle Kinder aus Leningrad. Das war die Hauptaufgabe: die Kinder zu retten. Ich wurde sogar zweimal evakuiert. Der erste Transport war von der Schule organisiert. Schon am 22. Juni, am Montag, wurden an uns Zettel verteilt, was wir für eine...

2 Juli 2012|Bednenko Wladimir Nikolaewitsch

Wie ich zum Leiter der Aufklärung wurde

Während meiner Fußmärsche über die Schlachtfelder fand und versteckte ich mehr als dreißig Gewehre, drei Maschinengewehre (zwei handbetriebene „Degtjarew“ und eins von einem Panzer,einem Schützenpanzer.) Weiterhin fand ich Granaten, Patronen und Minen von Granatwerfern. Ich begriff schnell, die gefundenen Waffen auseinanderzunehmen, sie zu säubern und...

12 Juni 2012|Uljanow Alexander Alexandrowitsch

Die Zerstörung Monte Cassino als strategische Aufgabe

Die Stadt Cassino wurde bereits zwei Tage nach der Anlandung der Alliierten in Italien erstmalig bombardiert. Am 10. September 1943 nahm das Kloster die ersten Flüchtlinge aus der Stadt auf, die durch die Bomben ihr Heim verloren hatten. Alle flüchteten ins Kloster, weil sie dachten, dass es niemand wagen...

1 Mai 2012|Lozovskaja Anastasia

Meine Erinnerung an den 16.4.1945

Was dieser Bombenangriff angerichtet hatte, die Zahl der Toten, die Zerstörungen, erfuhren wir erst einige Tage später. Die Amerikaner kamen am 24. 4. 45, an dem Tag, als ich mit meinem Vater mit dem Fahrrad von Unterhambach nach Gunzenhausen fahren wollte, um die durch Bombensplitter verursachten Schäden am Dach zu beheben. Die amerikanischen GIs waren...

15 März 2012|Diez Theodor

Die Engel staunten ob deiner Geduld

Er war der Sohn einer russischen Mutter mit Namen Natalie Vedenskaja, diese wiederum war die Tochter eines orthodoxen Priesters. Sie starb, als Alexander zwei Jahre alt war. Ihr und ihrem Glauben blieb er treu. Alexander Schmorell, geboren 1917 im russischen Orenburg, wurde nach einem Verfahren vor dem Volksgerichtshof am 13.Juli 1943 in Stadelheim...

6 Februar 2012|Jäger Lorenz

General Loginow

Am 13. Juli geriet die ganze Division in Aufregung. General Jewgenij Fedorowitsch Loginow war nicht von seinem Einsatz zurückgekommen. Regimenter bombardierten Truppenkonzentrationen beim Übersetzen über den Don bei Korotojak. Es wurde viel gefeuert, sowohl auf der Erde, als auch in der Luft. Die Ladung eines Großteils der Mannschaften bestand aus Rotationsbomben, die mit Keramikkugeln gefüllt...

26 Dezember 2011|Reschetnikow Wassilij Wassiljewitsch, generaloberst der Luftwaffe

DRESDEN 12./13.Februar 1945

1944 entwickelten amerikanische und britische Militärs das Konzept einer «Aktion Donnerschlag», mit der die deutsche Kampfmoral durch den Angriff auf eine bisher unversehrte Großstadt geschwächt werden sollte.Das verbrecherische Bomber Command errechnete im Falle der «hamburgisierung» Dresdens eine Opferzahl von über 200000 Dresdnern und wußte bereits...

15 November 2011|Redaktion

Das russische Volk im Grossen Vaterlaendischen Krieg

Unlaengst fuehrte ich mit einem sehr angesehenen Vertreter der Russischen Auslandskirche ein Gespraech. Er vertrat einen Standpunkt, der mich sehr beeindruckte: „Warum gibt es bei euch soviel Pathos? Warum ist der Krieg, der in der ganzen Welt Zweiter Weltkrieg heiЯt, fьr euch der Grosse Vaterlaendische...

3 August 2010|Iljaschenko Alexander, Erzpriester, projektleiter

Soviel unertraegliches Leid habe ich nie wieder gesehen

Bereits in den ersten Tagen der Besetzung durch Hitler, als auf estlaendischem Territorium Konzentrationslager entstanden, hielt es mein Vater fuer seine Pflicht sie regelmaessig zu besuchen. Die Deutschen hinderten ihn nicht daran. Vater nahm mich als Altardiener und Gehilfen mit. Soviel unertraegliches...

1 Mai 2010|Alexij II, Patriarch von Moskau und ganz Russland

Heiliger Bischof und Chirurg: eine Hilfe fuer die Soldaten dort, wo es ihm anvertraut ist…

Der Ausbruch des zweiten Weltkriegs fiel fuer den 64-jaehrigen Bischof mit der dritten Verbannung zusammen. Er schickte Kalinin ein Telegramm, in dem er schrieb: „In meiner Eigenschaft als Spezialist auf dem Gebiet der ...

25 Februar 2009|übersetzt von priester Thomas Diez

Das Tagebuch von Tanja Sawitschjewa

Die zwoelfjaehrige Leningraderin Tanja Sawitschjewa hat frueher angefangen ihr Tagebuch zu fuehren, als Anna Frank, das Opfer des Holocaust. Sie waren beinahe altersgleich und schrieben ueber dasselbe Thema – die Schrecken des Faschismus. Beide Maedchen sind ums Leben gekommen, ohne den Sieg miterlebt zu haben: Tanja im Juli 1944, und Anna im Maerz...

22 Dezember 2008|Sinizina Tatiana (übersetzt von Kisseljowa Valeria)

Ljudotschka

Sanitaeter waren auf sie gestossen. Sie konnten das Maedchen, das sich Ljuda nannte, kaum von der Leiche trennen. Die ganze Zeit schwieg sie. Nur ihre Schultern zuckten manchmal krampfhaft. In der ersten Zeit hat Ljuda auf keine Fragen geantwortet, erkundigte sich nur, wer sie umgab, und wo ihre Mutti war. Wir haben mit ihr mitgefuehlt, haben sie beruhigt und mitleidig geschluchzt.

1 Dezember 2008|Korneeva V. (übersetzt von Kisseljowa Valeria)

Briefe sowjetischer Kriegsgefangener. G. Napojkin

Ich war in Kriegsgefangenschaft bis April 1945. Das waren die dunkelsten und schwersten Jahre in meinem Leben. Oft befand ich mich an der Grenze zum Tod, nur einen Schritt vom Tod entfernt. Heute bin ich 86 jaehre alt. Ich bin oft krank. Ich bewege mich mit grosser Muehe. Das Ende des Lebens kommt bald....

7 November 2008|Napojkin Grigorij Grigorjewitsch

Briefe sowjetischer Kriegsgefangener. N. Kusmenko

Ich will Ihrer Bitte nachkommen und meine Erinnerungen an die Zeit in der Gefangenschaft aufschreiben. Ab September 1940 diente ich im 6. Artillerieregiment als Soldat der ehemaligen Sowjetarmee, spaeter dann als Sergeant. Mit Beginn des Krieges wurde ich Maschinengewehrschuetze. Unseren sowjetischen...

26 Oktober 2008|Kusmenko Nikolaj Iossifowitsch

Briefe sowjetischer Kriegsgefangener. G. Donskoj

Der Kommandant des Repatriierungslagers war ein amerikanischer Offizier. Auf unsere Bitte, uns so schnell wie moeglich nach Hause zu schicken, antwortete er: «Keine Eile! Sibirien ist gross, es hat Platz genug fuer alle.« Wie recht er hatte! Doch uns zog es nach Hause, in die Heimat! Wir alle wussten,...

19 September 2008|Donskoj Grigorij Pawlowitsch

Die Bruecke

Fuer das Kommando war es besonders wichtig, diese Bruecke zu zerstoeren, weil sie ein Teil der Nachschubmagistrale fuer die deutschen Truppen war. Der Befehl lautete: Die Bruecke ist unter allen Umstaenden zu sprengen. Unsere Partisanenabteilung hatte sich der Bruecke zuerst von der rechten, dann von der linken Seite zu naehern versucht, aber es hatte uns nichts gebracht als grosse Verluste.

12 Juli 2008|übersetzt von Kisseljowa Valeria

Die unbesiegbare Waffe

Es begab sich zu unserer Zeit, im Jahr 1941, waehrend des Grossen Vaterlaendischen Krieges. In einem Dorf bei Sergiev Posad [eine Stadt im Moskauer Gebiet, die durch das St. Sergius-Dreifaltigkeits-Kloster bekannt ist - Anm. d. Ue.] lebte eine fromme Familie. Der Sohn Sergej hatte die Schule absolviert und ueberlegte, was er weiter studieren sollte. Aber im Juni begann der Krieg, und er...

3 November 2007|Jamschtschikow Savva (übersetzt von Pritvorova Maria)

"In Stalingrad ist mein buergerliches Leben verbrannt"

In Stalingrad ist mein buergerliches Leben verbrannt. Ich habe Generaele feige gesehen, ich habe Aerzte erlebt, die nur noch ihre Gefangenen praktisch damit betrogen haben, dass sie fuer sie ihre Lebensmittelrationen empfangen und selber aufgegessen haben, ich habe Pfarrer gesehen, die den letzten Segen...

5 August 2007|Dengler Gerhard
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