Frauen im Krieg

Eine Heldentat, die einen Nobelpreis verdient

Ein weiteres wichtiges Ereignis fand 2011 statt. Der Synod der Serbischen Kirche hat den Beschluss gefasst, Diana Budislavlević für ihre einzigartige Barmherzigkeit und ihren Heldenmut postum mit dem Orden der Heiligen Fürstin Miliza auszuzeichnen. Diana rettete aus den Konzentrationslagern der Ustascha 15336...

27 Oktober 2015| Luganskaja Swetlana Alexejewna

Der Krieg hat nicht das Gesicht einer Frau

Das Schwierigste war, das erinnere ich noch, bei Alarm aus dem Bett zu springen und sich innerhalb von fünf Minuten anzuziehen und seine Sachen zusammenzusammeln. Stiefel hatte man uns eine oder zwei Nummern größer gegeben, um keine Zeit zu verlieren beim Anziehen. Innerhalb von fünf Minuten mussten wir uns anziehen, in die Stiefel schlüpfen und...

21 August 2015| Alexjevitsch Swetlana

15 Jahre nach der Schlacht von Stalingrad

Die Schlacht von Stalingrad hat mich noch einmal eingeholt, als ich schon studiert habe. Einmal habe ich im Traum eine Bombe gesehen, die mit lautem Pfeifen auf mich zuraste. Es kam aber so, dass ich eine Sekunde vor der Explosion aufwachte. Normal schlafen konnte ich seit dem nicht mehr. Jede Nacht fiel entweder eine Bombe auf mich herab oder jemand...

9 April 2015| Barinowa (Pewnewa) Inna Michailowna

„Viele kann ich nicht …“

Dort wurde uns ein 17 Quadratmeter-Zimmer zugeteilt. Darin haben wir dann bis 1950 gewohnt. Die Schule, in der meine Mutter die unteren Klassen unterrichtete, war ebenfalls eine Art Baracke. Als Toilette dienten zwei Löcher. Damit die Kinder nicht auf ein Dreckloch gehen mussten, machte meine Mutter, indem sie sich die Ärmel hochkrempelte, die Toilette...

14 November 2014| Aristowa Lora Petrowna

Der letzte Brief einer Mutter an ihren Sohn

Viele Menschen haben mich verblüfft, nicht nur finstere, bösartige oder ungebildete. So zum Beispiel ein alter Lehrer. Er ist schon in Pension und 75 Jahre alt. Er hat immer nach dir gefragt und mich gebeten, dir Grüße auszurichten. Er hat oft von dir gesprochen und gemeint, du seist unser ganzer Stolz. Doch in diesen verfluchten Tagen hat er mich, als...

7 Oktober 2014| Grossman Jekaterina Saweljewna

Bist du jetzt meine Mama?

Die Kinder umringten mich plötzlich alle, nahmen meine Hände und begannen sie in alle Richtungen zu zerren. Zuerst verstand ich nicht, was dies bedeuten sollte. Jeder versuchte, näher an mich heran zukommen und mich, koste es was es wolle, zu berühren, mir in die Augen zu sehen und mir zuzuflüstern: „Willst du meine Mama sein? Hast du mich gefunden?“

7 Juli 2014| Uchowa V.

Ohne Vater

Im Gebiet von Jaroslawl kam ich dann in die 4. Klasse. Unsere Lehrerin unterrichtete die 2. und 4. Klasse. Ihr Mann, Afrikan Fjodorowitsch, die 1. und die 3. In einem Raum saßen die Schüler der 2. und der 4. Klasse zusammen. Es gab kaum Seife. Die Lehrerin forderte deshalb alle auf, sich die Haare kurz zu scheren, damit keine Läuse gezüchtet würden.

24 Mai 2014| Chartschenko (Tschusowa) Inna Sergejewna

Die Volljährige

Auch ich spielte mit dem Gedanken, mich freiwillig für die Front zu melden. Einmal waren meine Mutter und Inna in eine benachbarte Siedlung gefahren. Dorthin war ein ganzes Kinderheim evakuiert worden. Ich dagegen ging die 30 km bis Myschkina, wo das nächste Wehrkreiskommando lag, zu Fuß: Der Kommissar hatte mich angehört und dann nur gesagt: „Also, ohne Erlaubnis deiner Mutter schicke ich dich...

19 Februar 2014| Chartschenko (Korshenkowa) Larissa Sergejewna

Sozialarbeit für die Front

Dora Grigorjewna teilte alle Frauen zu Arbeiten ein. So gab es zum Beispiel bei uns im Haus einen langen kalte Korridor, wohin sämtliche zerschlissene Wattejacken von Soldaten, die an der Front verwundet worden waren, gebracht wurden. Zu uns kamen dann die Frauen aus der gesamten Stadt und machten sich daran, die Jacken wieder zu flicken. Auf die Risse...

19 Dezember 2013| Machalowa Valeria Viktorowna

Eine Bekanntschaft im Lazarett

Als ich Stepan Andrejewitsch zum ersten Mal sah, war er schon kein bettlaegeriger Kranker mehr, er konnte sich schon allmaehlich bewegen, nur aus dem Krankensaal kam er noch nicht. Und einmal wurde ich gebeten, ihm Buecher zu bringen. Als man ihn fragte, welches Buch er moechte, antwortete er: - Shakespeare. In der Bibliothek gab es keinen...

25 September 2013| Starikova Iraida Vassiljevna (übersetzt von Lebedeva Julia)

Die Zwangsarbeiterin Nadja vom Schwarzen Meer. Ein Kriegserlebnis.

So wurde ich einmal unmittelbare Ohrenzeugin, dass sie von der Gastwirtsfrau furchtbare Schlaege bezog. Spaeter erfuhr ich den Grund fuer die Pruegel: Ein heimlich geschmiertes Schmalzbrot, wobei sich die unglueckliche Nadja hatte erwischen lassen. Ausserdem wurde sie regelmaessig waehrend der...

3 September 2013| Kramer Hildegard

Als Hebamme im Konzentrationslager

Von meinen fünfunddreißig Jahren, die ich als Hebamme gearbeitet habe, verbrachte ich zwei Jahre als Gefangene im Frauenkonzentrationslager Ausschwitz-Birkenau, wo ich meiner beruflichen Pflicht weiterhin nachging. Unter der riesigen Menge Frauen, die dorthin deportiert wurde, waren viele Schwangere. Als Hebamme war ich dort der Reihe nach in drei...

11 Oktober 2012| Leschinskaja Stanislawa

Kriegserlebnis einer Saeuglingskrankenschwester

Eines Abends, ich war gerade noch im Spaetdienst, brachte mir ein Autofahrer eine russische Zwangsarbeiterin. Sie erwartete ihr neuntes Kind. Ich telefonierte nach Hilfe, doch es war niemand mehr erreichbar. In der Geburtenhilfe hatte ich nur eine theoretische Ausbildung und durfte nur im Notfall Hilfe...

14 Juni 2007| Dieser Eintrag stammt von Kramer Hildegard

Katja Kravcova

Saveljev stand langsam auf, ging ruhig zur Tuer, drehte den Schluessel um und steckte ihn in die Tasche. „Im Haus gegenueber feiert man. Lass sie mal! Das hat noch Zeit ... “ Katja sprang auf. Das Blut stieg ihr zu Kopfe: Ist es das, was er will? Kann das denn sein?? Kaum war ihr dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, als Saveljev sie mit beiden Armen von hinten her umarmte, sie fuehlte...

11 Januar 2007| Verfasser Kravcova N.F. (übersetzt von Pritvorova Maria)